Nauen: 17 Windräder werden gegen moderne ausgetauscht
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
NAUEN. Bis heute ist der Bebauungsplan "Windpark Nauen I", der sich seit 1996 im Verfahren befindet, nicht rechtskräftig. Trotzdem drehen sich auf der besagten Fläche bei Neukammer 17 Windräder, weil das Bauordnungsamt des Landkreises dafür so genannte vorgezogene Baugenehmigungen erteilt hatte. Und jetzt sollen die 17 Anlagen schon wieder abgebaut und gegen modernere ausgewechselt werden. Einem entsprechenden Antrag des Investors MDP & Wiemken GmbH Nauen stimmte der Nauener Bauausschuss mehrheitlich zu. Positiver Effekt für die Stadt - die MDP & Wiemken GmbH zahlt einen einmaligen Ausgleich von 170.000 Euro an die Kommune und Nauen kann sich auf mittel- und langfristig höhere Gewerbesteuereinnahmen freuen. Dagegen stehen kurzfristige Einnahmeausfälle für die Stadt, da sich die für 2005 erwarteten Gewerbesteuereinnahmen aus dem Windpark "Nauen I" zeitlich verschieben.
Die neuen Räder sind 50 Meter höher als die bisherigen und erreichen mit 149 Metern die Höhe der weißen Riesen im benachbarten Windpark "Nauen-Lietzow-Berge". Außerdem würde der neue Anlagentyp wesentlich leiser arbeiten als der alte, sagte Investor Theo Wiemken gegenüber der MAZ, was besonders die Markeer Anwohner freuen wird. Bei geöffneten Fenstern dürften die Windkraftanlagen nachts die 45 Dezibel-Marke nicht überschreiten.
Ein nicht zu lösendes Problem sind die so genannten blinkenden Gefahrenfeuer auf den Windrädern, durch die sich Anwohner nicht nur in Markee belästigt fühlen. "Zunächst sind alle Bauwerke über 100 Meter Höhe grundsätzlich mit solchen Blinkfeuern auszustatten, damit die Flugsicherheit gewährleistet ist", sagte Bernd Hoffmann vom Landesamt für Bauen und Verkehr, Dezernat Luftfahrt während der Ausschusssitzung. Genauso unverzichtbar sind bei mehr als 100 Metern Bauhöhe rot-weiß-rote Farbmarkierungen an den Rotorblättern.
"Leider reicht es nicht aus, in einem großen Windpark wie in Nauen nur die äußeren Anlagen mit Blinkleuchten auszurüsten." Besonders für Hubschrauber wäre das zu gefährlich. Es gebe allerdings drei unterschiedliche Typen von Blinklichtern und die Möglichkeit, deren Lichtintensität abzusenken, so der Experte. Zusätzlich könnten die Gefahrenfeuer auf Windkraftanlagen auch bei benachbarten Windparks so geschaltet werden, dass sie bei Dunkelheit gleichzeitig und nicht unterschiedlich aufblinken. Das müssten die verschiedenen Windparkbetreiber miteinander abstimmen.