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Höhenbegrenzung für Windräder soll in den Flächennutzungsplan

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

NAUEN. Die Windräder um Nauen herum werden immer höher. Mittlerweile sind sie bei guten Wetterverhältnissen von der Umgehungsstraße Wustermark aus zu sehen. "Vielleicht sollten die Stadtverordneten mal darüber nachdenken, ein Windrad mit ins Nauener Wappen aufzunehmen", sagte Markees Ortsbürgermeister Roland Borchert etwas zynisch in der Hauptausschuss-Sitzung am Dienstagabend im Rathaus.

Zuvor hatten die Ausschuss-Mitglieder bei Stimmenpatt von fünf zu fünf ein Antrag des Ortsbeirates Markee zum Aufstellen eines TeilFlächennutzungsplanes (FNP) "Windkraft" für Nauen abgelehnt. Weil auch der Nauener Bauausschuss in der Tendenz ein ähnliches Votum abgegeben hatte, ist es kaum zu erwarten, dass die Stadtverordneten am 9. November anders entscheiden werden.


Aus zwei Gründen fand der Wunsch nach einem Extra-Windplan keine Mehrheit. Der damit von Markeer Seite beabsichtigte Zeitvorteil was die Genehmigung angeht, gegenüber einem Gesamtflächennutzungsplan, sieht die Stadtverwaltung nicht. Diese hatte im Vorfeld Angebote von drei Planungsbüros eingeholt. "Alle drei sind der Meinung, dass der Gesamtflächennutzungsplan schon so weit fortgeschritten ist, dass es schneller gehe, diesen zu Ende zu bringen", wiederholte Bauamtsleiter Gunther Heinrich seine Argumente aus dem Bauausschuss. Zweitens sei die Finanzierung eines Teil-Flächennutzungsplans "Windkraft", die etwa 30 000 Euro kosten würde, schätze Bürgermeister Detlef Fleischmann, nicht gesichert.

Verwundert über das Geschäftsgebahren der Planungsbüros zeigte sich die Markeer Stadtverordnete Anke Meißner. "Wenn Firmen heutzutage Geld verdienen können, lehnen die doch nicht einfach ab", gab sie zu bedenken.

In der sich anschließenden langen und heftigen Diskussion über die Gesamtflächennutzungsplan Nauen nahmen die Ausschuss-Mitglieder die Anregungen aus den Reihen des Markeer Ortsbeirates und der Bürgerinitiative wohlwollend zur Kenntnis. Entgegen dem von der Stadtverwaltung erarbeiteten Beschlussvorlage soll nun doch eine Höhenbegrenzung für Windkraftanlagen aufgenommen werden. Und zwar "sowohl für vorhandene Räder als für noch zu bauende", schlug Roland Borchert vor. "Damit schließen wir aus, dass später die 100 Meter großen Räder aufgestockt werden und sie dann die Bürger wegen der so genannten Befeuerung noch mehr beeinträchtigen". Gunther Heinrich äußerte Bedenken, weil die Höhenbegrenzung städtebaulich begründet werden müsse und genau das nicht möglich sei, weil rings um Markee schon 150 Meter hohe Anlagen stehen würden.

Offen ist das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten bezüglich der Markeer Forderung nach Begrenzung der Flächen für Photovoltaikanlagen im FNP. Der Ortsbeirat hatte sieben Hektar befürwortet, 26 Hektar stehen im derzeitigen Entwurf.

20051027 02

Die Karte ist auf dem aktuellsten Stand und stellt alle WKA auf der Nauener Platte dar.